Architektur

Die St. Martinskirche lässt bei näherer Betrachtung verschiedene Bauphasen erkennen. Von den Anfängen der heutigen Kirche im späten 12. Jahrhundert über die Erweiterung zur spätgotischen Hallenkirche und verschiedene Erneuerungsmaßnahmen im 16. bis 18. Jahrhundert bishin zum Bau des Turmes im Jahr 1896 wurde immer wieder an der Kirche gebaut.  

Die ältesten Teile gehören zu einem im späten 12. Jahrhundert errichteten Gewölbebau mit Querhaus. Die Raumkompartimente dieses Querhauses haben sich in nur unwesentlich veränderter Form bis zum heutigen Tag erhalten. 
Ältester deutlich sichtbarer Teil der Kirche ist die im 13. Jahrhundert aus Sandsteinquadern gefertigte  untere Partie des Turmes. Aus denselben Sandsteinquadern wurde Mitte des 14. Jahrhunderts der in seiner Gestaltung eher ungewöhnliche Chor errichtet. 

Im 15. Jahrhundert wurden zwei mit Backstein verkleidete Seitenschiffe angebaut und St. Martin zu einer spätgotischen Hallenkirche umgestaltet. 

1441 wurde die Kirche neu geweiht, was sich jedoch nur auf einzelne Teile beziehen kann. 

Der Dachreiter könnte im Anschluss an die Umgestaltung der Giebel im Jahre 1605 gebaut worden sein. Zur selben Zeit wurde der kleine, als Eingang dienende Vorbau im Westen des Südschiffes errichtet. 

Der Turm wurde z.T. im Dreißigjährigen Krieg zerstört, um 1649, so eine Inschrift im Inneren. 

1830/31 wurde die Kirche vom Architekten Bruno Emanuel Quaet-Faslem grundlegend renoviert. Im Zuge dessen wurden sämtliche vergitterte Kirchenstühle entfertn und die Emporen neu angelegt. Eine Vielzahl an Ausstattungsstücken wurde entfernt, darunter die Figuren der zwölf Apostel die erst 1987 zurückerworben werfen konnten. 

1896 wurde der im 17. Jahrhundert erbaute Turm bis auf das mittelalterliche Untergeschoss abgetragen und auf dem Unterbau ein schlanker neugotischer Turmaufbau errichtet. 

Bei der Renovierung zwischen 1961 und 1964 wurden die Emporen aus der Kirche entfernt.